Bali United – Tira Persikabo


Kapten I Wayan Dipta Stadium
Liga 1 Indonesien

Für uns ging es am frühen Morgen vom Süden Balis etwas ins Innere der Insel um dort unser neues Hotel zu beziehen. In Ubud erwartete uns nicht nur ein ein Hotel mit cooler Anlage, sondern auch ein Mitarbeiter der selbst Fan des einzigen Profivereins der Insel ist und uns so Tipps zu Anreise und Ticketerwerb geben könnte. Da wir noch keine Tickets hatten, empfahl er uns direkt aufzubrechen, was wir nach kurzem Auspacken und umziehen taten. Wie es sich für Asien gehört, war natürlich der gemietete Roller unser Fortbewegungsmittel der Wahl, welcher erstaunlicher Weise nicht leer bei der Übergabe war, so dass wir zumindest für Benzin nichts zahlen mussten. Etwa 20 Minuten dauert die Fahrt von Ubud aus ans Kapten I Wayan Dipta Stadion, wo noch recht wenig Betrieb herrschte. Allerdings waren es auch noch 4,5 Stunden bis Anpfiff. Das Karten kaufen gestaltete sich schwieriger als gedacht, am ersten Schalter wurden nur VIP Tickets verkauft, was nicht die gewünschte Kategorie war. Am anderen Ticketschalter hatte niemand Tickets die er verkaufen könnt und schickte uns nach einem Telefonat zurück zum anderen Schalter. Am Ende haben die uns dann doch zwei Tickets auf der Tribüne organisieren können. Etwa 3,20 kostet ein Ticket, welche in Form von Bändchen wie in Musikclubs ausgehändigt werden. Definitiv kurios, allerdings steht neben der Paarung und dem Sektor auch ein QR Code drauf, welcher eingescannt wird. Anderes Land andere Tickets. Der Ground an sich hat von außen aufjedenfall schonmal einen sehr geilen Eindruck gemacht, von innen konnten wir ihn dann auch direkt vom Vereins eigenen Cafe bestaunen, welches durch eine Glasfassade abgetrennt ist. Dort konnte man sehr gut und vorallem günstig Essen, so günstiges Essen hatten wir bisher nirgends in Indonesien gefunden. Eigentlich hatten wir vor uns noch etwas die Gegend zu erkunden versackten allerdings an diesem Platz und verließen das Stadion Gelände nicht. Als wir vom unteren Bereich an der Glasfassade nach oben gebeten wurden, dort befand sich während dem Spiel die VIP Lounge, machten wir uns auf den Weg auf die Gegenüberliegende Seite um ins Stadion zu gehen. Am Eingang wurden uns noch die Trinkflaschen abgenommen und in Plastiktüte umgefüllt, was uns beim Trinken dann ohne Strohhalm doch eher große Probleme bereitete.
Der Ground war richtig geil und einzigartig, definitiv schönes Teil. Gespannt war man vorallem auf die Fanszene von Bali United, da man schon sehr viel sprechendes gehört hat und in der Tat der Auftritt hat uns nicht enttäuscht, auch wenn sicherlich nicht das ganze Potential der Kurve ausgeschöpft wurde. Etwa 4000 Menschen sangen und sprangen und supporteten ihr Team. Über die Kurve verteilt waren etliche große Schwenkfahnen im Einsatz, allerdings nur in der ersten Reihe, weshalb diese immer nur hoch und wieder runter in den Innenraum geschwenkt wurden. Da dies aber meistens relativ synchron war, gab dies schon ein interessantes Bild.
Auf den Rasen war dafür hingegen fast gar nichts geboten, Bali hatte sich trotz noch ausstehender Spiele die Meisterschaft bereits gesichert und spielte absolut Katastrophal. Kaum Ballbesitz, viele Fehlpässe und absolut undurchdachte Konter. Wahrscheinlich nur die B Mannschaft die hier heute aufgelaufen ist… Die Gäste hatten also klar die Oberhand, hatten allerdings kaum Torchancen und so ging es mit 0:0 in die Pause.
Das unattraktive Spiel wirkte sich in der zweiten Hälfte negativ auf die Stimmung aus und so plätschert das Spiel bis zur 57. Minute vor sich hin, bis die Gäste, die übrigens nur auf den Feld und nicht auf den Rängen präsent waren, einen Elfmeter vor der Heimkurve zugesprochen kamen. Die Heimkurve wurde nach der Entscheidung immer lauter und sang trotzig immer weiter, wurde immer lauter und alle fingen an zu springen. Als der Keeper den Elfer hielt war die Kurve am lautesten Punkt des Tages. Leider hielt das ganze nur etwa 5 Minuten bis die Gäste das verdiente 1:0 erzielten, was auch den Endstand bedeuten sollte.
Mit dem Spiel an sich hatte man also nicht unbedingt Glück, der Ground und die Heimszene entschädigten allerdings für das Gekicks auf Rasen und so könnte man neben dem Länderpunkt auch viele positive Eindrücke mitnehmen.

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