Bali United – Madura United 0:2
Kapten I Wayan Dipta Stadium
Liga 1 Indonesien
22.12.2019
Das Letzte Spiel der Saison war eigentlich das Spiel, welches wir uns ausgeguckt hatten um den Länderpunkt zu machen, nun war man allerdings bereits zum zweiten Mal auf dem Weg zu diesem wunderschönen Ground um Tickets zu kaufen. Während es letztes Mal kein Problem war Tickets zu bekommen, war diesmal alles ausverkauft und auch im Cafe saßen nicht wie letztes mal Menschen die Tickets los werden wollten. Nur durch hartneckiges. Nachfragen konnte man am Ende überhaupt noch Tickets im VIP Bereich ergattern. Suboptimal dort zu sitzen, da der VIP Bereich mit dickem Plexiglas vom Stadion abgetrennt ist und man so von der Atmosphäre recht wenig mitbekommt. Andererseits hätte man die Erwartung optisch einiges geboten zu bekommen, weshalb man die 13 Euro pro Person für den Eintritt in Kauf nahm und die Zwischenzeit bis zum Spielbeginn noch mit Besuchen an Wasserfällen überbrückte. Dort erspähte man auch bereits erste Gästefans und kam mit ihnen ins Gespräch, da diese mit uns Bilder machen wollte. Auch durch unsere Begleitung eines weiteren englisch brasilianischen Paares gestalte sich die Zeit sehr kurzweilig ehe man wieder zurück ans Stadion auf brach um unsere Plätze einzunehmen. Um das Stadion war schon richtig viel los und auch das Stadion, mit Ausnahme der Nordtribühne wo die Fanszene stand, füllte sich bereits. Dort sollte auf einer aufgebauten Bühne vorm Spiel noch ein Konzert stattfinden. Essen und Trinken war vor Spielbeginn noch Kostenpflichtig, allerdings sollte auch während des Spiels nur ein Essen (Gebratener Reis oder Burger) und ein Getränk (Wasser oder Tee) kostenlos für die VIP Gäste ausgehändigt werden.
Zu Spielbeginn zeigten die North Side Boys ein Intro unter dem Motto We are Fighters – Never Surrender, wofür sie im ganzen Stadion Kassenrollen verteilten, die kurz nach Spielbeginn gen Spielfeld fliegen sollten. Ganz nett anzusehen. Genauso wie der Support, geschlossene Hüpf und Klatscheinlagen, bei letztere machte manchmal sogar das ganze Stadion mit, machten einen soliden Eindruck und ließen das Fussball Herz auch ein wenig bluten , da man im VIP Bereich akustisch gar nichts mitbekommt. Im Gegensatz zum letzten Spiel verzichteten die Jungs auf der Nord diesmal allerdings komplett auf den Einsatz von Schwenkfahnen.
Was im Vergleich zu unserem letzten Besuch rund 10 Tage zuvor allerdings gleich blieb war das absolut katastrophale Spielniveau von Bali United. Hatte man gehofft heute beim letzten Heimspiel vor vollem Haus und der anschließden Meisterfeier nochmals Fussballerisch etwas geboten zu bekommen, wurden diese Erwartungen vollends enttäuscht.
Wenigstens die Fanszene der Hausherren konnte uns bei Laune halten und zeigte zur zweiten Halbzeit eine zweite Choreo. We make History prangte vorne auf einen Spruch and, dazu wurden Plastikfahnen im Farbmuster Schwarz Rot Weiß, den Vereins Farben, geschwenkt. Dazu wurde langsam eine Blockfahne aufgestellt auf der 5 Menschen zu sehen waren, die die verschiedenen Einwohner von Bali darstellten. Die mittig Person zeigte hierbei nach Links, wo eine zweite Blockfahne hochgezogen beziehungsweise aufgestellt werden sollte. Auf ihr war die Mannschaft zu sehen, die nach dem Pokal griff. Sehr gelungene Aktion aufjedenfall!
Die Mannschaft schien das allerdings nicht sonderlich zu motivieren und so plätschert das Spiel weiter vor sich hin, bis der Schiedsrichter die Partie nach 90 Minuten beendete und die dritte Niederlage in Folge von Bali United besiegelt. Nur zwei der letzten 11 Saisonspiele konnte Bali United im Endeffekt für sich entscheiden und wurde trotzdem mit 10 Punkten Vorsprung Meister. Irgendwie surreale Situation…
Die Fans feierten die Meisterschaft trotzdem und fackelten unzählige Bengalos auf der Nordkurve nach Schlusspfiff ab, auch im Rest des Stadions erhellten einzelne Bengalos den Nachthimmel. Alleine das war schon ein malerisches Bild, als die ersten Fans den Platz stürmten explodierten noch einige hinter dem Stadion abgefeuerten Raketen im rauchige Nachthimmel. Die
Ordner öffneten schließlich mehrere Tore um die Fans aufs Spielfeld zu lassen, was auch uns die Möglichkeit gab auf den Platz zu gehen und wenigstens etwas von der akustischen Atmosphäre aufsaugen zu können.
Nach etwas Zeit am Rand des Trubels entschieden wir uns, uns auf dem Heimweg zu machen bevor sich das Stadion komplett leerte und man im Verkehrschaos festzuhängen. Auch der zweite Besuch bei Bali United hatte sich also vollends gelohnt, auch wenn man leider wenig von der Atmosphäre mitbekam.